2. Abend der Veranstaltungsreihe „Europa“ am 16.03.2017 in Erbach
Referent: Peter Simon, MdEP
Peter Simon gab aus seiner Sicht als Vorsitzender im Ausschuss für Wirtschaft und Währung Antworten auf die Fragen:
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Wie wird der Brexit die EU verändern?
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Mit welchen wirtschaftlichen Folgen muss gerechnet werden?
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Welche Voraussetzungen stellen wir an die Verhandlungen?
Etwa 25 Personen kamen zu diesem aktuellen Abend, der, bedingt durch eine Zugverspätung, erst mit Verzögerung beginnen konnte.
Peter Simon bezeichnete den beschlossenen Austritt Großbritanniens als einen „Betriebsunfall“, der nicht wirklich so geplant war. Deshalb beobachte man dort auch eine gewisse Orientierungslosigkeit, zumal Nordirland und Schottland deutlich in der EU verbleiben wollen. Was bleibt für die Briten tatsächlich nach einer Abspaltung? Der Finanzplatz London zum Beispiel wird nicht bleiben, was er war.
Nicht zuletzt, dass viele der jüngeren Wähler bei dem Referendum nicht abgestimmt haben, ist für ihn ein Grund für den Ausgang des Volksentscheids, bei dem immerhin 48 % für den Verbleib in der EU waren.
Ziel einer nach dem Austritt Großbritanniens notwendigen Neuordnung der EU sollte immer sein, die Lebenssituation der Menschen zu verbessern. Deshalb wäre im Interesse aller verbleibenden Staaten ein Mehr an Abstimmung und Koordination nötig. Alleingänge einzelner Mitgliedsstaaten wie im Fall Libyen, arabischer Frühling oder Zuwanderung müssen in Zukunft vermieden werden. So könnte der Brexit zu weiteren gemeinsamen Schritten führen und damit eine Chance für die Gemeinschaft darstellen.
Eine Rückbesinnung auf den Nutzen der EU für alle Beteiligten wie Frieden, Solidarität und Gemeinschaft sollte wichtiger werden als das Erlangen finanzieller Vorteile.
Im Anschluss an seine Ausführungen beantwortete Peter Simon Fragen aus dem Publikum.